Eigentlich wollte ich ja nur endlich einmal die liebenswürdige SkyWork unterstützen, und mit ihr für ein paar Tage nach London fliegen. Aber es kam - wie so oft - mal wieder alles anders

 

 

 

Keine 5 Minuten, *nachdem* ich den Flug mit 3 Nächten Aufenthalt dazwischen gebucht hatte, erinnerte ich mich nämlich an einen lang gehegten Traum von mir. Irgendwo dort draussen an Englands Küste gibt's doch linienmässige Heliflüge! Ob ich die wohl nachträglich noch in mein Flugkorsett einzwängen könnte? Nach einer durchgeplanten Nacht stellte sich heraus: Ich konnte! Und so ging's dann Mitte Mai endlich los. Tram zum Zürcher Hauptbahnhof, Intercity nach Bern, S-Bahn nach Belp, Regionalbus zum Airport. Mit jeweils netten 20 Minuten Wartezeit zwischen den Verbindungen. Aber was tut man nicht alles, um die Airline-Vielfalt zu fördern...;)

 

 

 

In Belp angekommen staunte ich erstmal nicht schlecht: Erstens: Wow, da steht man der Dornier als Zuschauer ja beinahe auf dem Flügel! Zweitens: Huch, ist da aber viel los! Drittens: Wow, und Zaungäste hat's auch genug! Ja, an diesem Samstagabend glich das Belpmoos einem Bienenstock!

 

 

 

Nachdem ich einen Tick zu lange draussen verweilt hatte, blieben mir noch 25 Minuten, um meinen Flug zu erwischen. In Bern alles kein Problem. 3 Minuten, nachdem ich das Terminal am einen Eingang betreten hatte, spazierte ich auf der anderen Seite schon wieder heraus und steuerte auf mein Fluggerät zu. Dickes Lob für die speditive Abfertigung, macht echt Freude!

 

 

Das Flugzeug stand einfach da und wartete auf seine Passagiere, die langsam hereintröpfelten. Kein gehetztes Eskortieren in strammer Zweierreihe, kein auf-den-Füssen-Herumstehen in einem zu kleinen Bus. Berner Gemütlichkeit halt. So muss Fliegen sein!

 

Und die nächste positive Überraschung folgte auf dem Fuss: Wow, dieser Sitzabstand ist ja himmlisch! Zugegeben, meine Beine sind nicht die Längsten im Business, aber so wenig eingeengt habe ich mich in einem Flieger schon lange nicht mehr gefühlt!

 

 

Als schliesslich gut zwei Dutzend Passagiere den Weg an Bord gefunden hatten, konnte es losgehen. Die deutsche F/A verlas ihre Safety Demo übrigens nur auf Deutsch, was ich bei einem Flug nach London besonders inadäquat fand. Erster (und glaub' einziger) Kritikpunkt auf dem Flug.

Bald ging's los, Start von Piste 32, und während dem Climbout kann ich immerhin einen Blick auf das Stade de Suisse (rechts unten) erhaschen.

 

 

Blauer Himmel, giftgrünes Triebwerk, schöner Kontrast, toll!

 

 

Achtung, festhalten, nächste positive Überraschung: Zeit für den gratis Inflight Service! Zugegeben, das Sandwich (immerhin mit Gürkli und halber Cherrytomate, wie nett!) machte visuell nicht viel her, war aber durchaus geniessbar. Dazu ein gratis Wasser, und die Cola schlug auch nur mit 2 Franken zu Buche. Sehr angemessen. Highlight war aber definitiv das iPad, welches ich gegen Hinterlegen meiner ID ergatterte. Dessen Multimedia-Bibliothek könnte zwar noch etwas umfangreicher sein, aber hey, einem geschenkten Gaul...eben. Kurz: Bordprodukt fantastisch! Bin begeistert!

 

 

(Hoffentlich noch) nicht ganz so zum Smilen war die Auslastung ;-)

 

 

Nach kurzweiligen 90 Minuten Flug waren wir bereits im Endanflug auf London City. So herausvordernd der aus Piloten-Perspektive auch sein mag, der steile Anflugwinkel kommt in der Kabine irgendwie nicht so richtig rüber. Aber was soll's, darum ging's ja auch nicht...;)

 

 

7 Minuten nach dem Setzen der Parkbremse war ich auch hier wieder durchs Terminal durch. VIP-Feeling! Kurz noch zu einem Erkundungsrundgang rund um den Airport zwecks späteren Spotting-Trips nach LCY aufgebrochen. Viel gab's heute nicht mehr zu holen, zu schwach war das Licht bereits. Und diese blöden Embraers mussten ja auch abgehen wie Raketen...

 

 

Zwei Stunden und etliche Male Umsteigen später (die Zeit totzuschlagen übernimmt der langwierige Londoner ÖV somit gleich für einem, merci!) stand ich bereits vor meinem nächsten Transportmittel. Abends um halb elf, London Paddington, Gleis Neundreiviertel. Äh ja, fast.

Fast zur Geisterstunde, um 23:45, ging's dann schliesslich los, und er setzte sich in Bewegung. Wer eigentlich? Der Riviera Night Sleeper. Tönt richtig nach Ferien, ja! Ein Nachtzug, der sechsmal pro Woche zwischen London und den beliebten Feriendomizilen im Südwesten des Landes verkehrt. Der macht sogar extra einen Umweg, damit er länger braucht, und man dementsprechend länger schlafen kann. Genau nach meinem Geschmack, momoll!

 

 

Willkommen in meiner kleinen, aber feinen, Kabine. Für 49 Pfund kann man nicht meckern, jedes Hotel wäre teurer, und dieses bringt einem auch nicht über Nacht an die englische Riviera!

 

 

Kleines Berner Bettmümpfeli bei amerikanischer TV-Serie im britischen Zug, und dann liess ich mich von dessen Rütteln unsanft aber schnell in den Schlaf wiegen.

 

 

7 Stunden später. *klopf* *klopf*. "Good morning honey, here's your breakfast!". Und da sag noch einer, im Jahr 2011 könne man nicht mehr stilvoll reisen!

 

 

Draussen präsentiert sich die saftig-grüne, englische Landschaft bereits wie aus dem Ei gepellt. Alles bereit für einen grossen Tag also!

 

 

Punkt 09.00 fährt der Zug in seiner Endstation ein, dem Städtchen Penzance (22'000 Einwohner) im äussersten Zipfel Cornwalls. Etwas verkatert, aber happy, entsteigen hunderte ferienhungrige Engländer in den strahlenden Sonnenschein ihrer Riviera. Kick back, relax...

 

 

...naja, nicht für mich! In einer Stunde geht schliesslich mein Heli!

Ich werde bereits vom Shuttlebus am Bahnhof erwartet, welcher mich binnen 5 Minuten zu einem kleinen Flugfeld östlich des Städtchens bringt. Welcome to the Penzance Heliport!

 

 

Ich decke mich in der Caféteria noch kurz mit Wanderkarten meiner Destination, der Insel Tresco, ein, führe mir im Wartesaal das Safety Briefing (welches eher einem Werbevideo gleicht) zu Gemüte, und kurz darauf kann's losgehen.

Und wahrlich, vor mir steht er, der SeaKing - oder Sikorsky S-61N, wie er in der zivilen Variante heisst. 28 Passagiere fasst der amerikanische Heli in dieser Konfiguration; dieses Exemplar wurde im Jahr 1978 gebaut.

 

 

Bei laufenden Rotoren, enormer Geräuschkulisse und beträchtlichem Exhaust von der Turbine (oder wie das Antriebsding bei Helis auch immer heissen mag :rolleyes: ) steige ich in die geräumige Kabine. Sieht aus wie in einem Airliner, und die riesengrossen Fenster begeistern!

 

 

Juhuu, endlich nimmt mein erst zweiter Heliflug seinen Lauf! Wir hovern vom Apron zum einen Ende des Startfeldes, legen eine 180-Grad-Drehung hin, um dann (wohl gegen den Wind) uns steil in den Morgenhimmel zu erheben. Was Sinn und Zweck des ganzen Manövers ist, erschliesst sich mir nicht ganz - Witz des Helis ist doch, dass er keine Runway braucht? Aber bitte...

Hier gibt's übrigens ein Video des Starts aus der Kabine, nicht von mir: [url]http://tinyurl.com/3lw5vjm[/url]

 

Wenige Sekunden später haben wir schon einiges an Höhe gewonnen, und Penzance breitet sich vor mir aus - nur etwas mehr als eine gute Stunde vorher war ich noch schläfrig im Bahnhof unten rechts angekommen, doch jetzt war ich schon in der Luft und hellwach!

 

 

Wir gewinnen an Höhe und schleichen gemächlich über die Lande. Nichts von rasanter Action à la Medicopter 117, aber zum Fotografieren ganz nett so. Penzances zweiter Stadtteil:

 

 

Zwei Versuche im Kevinismus, auch wenn ich an den grossen Meister wohl nie herankomme...;)

 

 

 

Nur zwei Flugstunden von zuhause entfernt, und doch präsentiert sich das Farmland distinctly different!

 

 

Nach wenigen Minuten kommt das Meer wieder in Sicht...

 

 

...und wir überfliegen Englands südwestlichsten Zipfel, Land's End - mitsamt grosser Touristenanlage

 

 

Es folgen 10 Minuten über dem rauhen Wasser, wo man weit unter dem Heli die brechenden Wellen und die kreisenden Möwen beobachten kann. Und schon kommt die erste der Scilly Islands in Sicht, St. Martin's, Heimat von 142 Einwohnern...

 

 

...und irgendwelchen seltsamen aber wunderschönen Zeichnungen im Meer!

 

 

Diese englische Insellandschaft beeindruckt mich einfach immer wieder! Es herrscht wohl gerade Ebbe, und man könnte fast von einer Insel zur andern waten. Traumhaft schön!

 

 

 

Und schau an, da breitet sich auch schon meine Destination, Tresco, vor mir aus - und geizt nicht mit ihren Reizen!

 

 

Im Anflug konnte ich schon die Hauptsehenswürdigkeit erlegen - Tresco Abby und die Abby Gardens, welche dank dem milden, sonnigen Klima (haha) tropische Pflanzen aus aller Welt beherbergen.

 

 

Sanft setzen wir auf dem Landefeld auf, erheben uns dann wieder 2 Meter über den Boden, und Hovern zum Standplatz. Wiederum kenne ich den Grund für dieses Gehüpfe nicht (Helifans mögen Licht ins Dunkel bringen), aber je mehr fliegen, desto besser, also Klappe zu.

Welcome to Tresco Heliport!

 

 

Ich habe etwa sechs Stunden Zeit, bis mich der nächste Heli wieder aufgabelt. Während die restlichen Passagiere (der Altersdurchschnitt liegt irgendwo zwischen 60 und scheintot) sich auf einem Traktor-Anhänger durch die Gegend kutschieren lassen, erkunde ich die verschlungenen Pfade der Insel zu Fuss

 

 

Jaja, es blüht! Mai war wohl per Zufall die beste Reisezeit!

 

 

Keine Ahnung, wie sich diese flower power biologisch nennt, aber eindrücklich farbig war's allemal!

 

 

Wegen der Abgeschiedenheit der Inseln sind auch die Vögel äusserst zutraulich, schön!

 

 

Noch mehr Blumen, mit einem Exponat der Heathrower USA-Mittagswelle im verdächtig blauen Himmel

 

 

Genau, und wenig später war mein liebster Freund schon wieder zugegen: Hohe Schleierwolken! Aber schön war's trotzdem...

 

 

Blick rüber auf die Nachbarinsel Bryher

 

 

Während Trescos Süden von üppigem Grün bedeckt wird, präsentiert sich der Norden im Kontrast dazu ziemlich karg!

 

 

Ausblick auf dutzende weitere Inseln der Gruppe

 

 

Offensichtlich zurück im grünen Bereich :-)

 

 

Ein letztes Sonnenloch, bevor sich die Wolkendecke ganz zuzog. Im Hintergrund lauert die Front bereits...

 

 

Zurück im lieblich crèmefarben gehaltenen Terminal. Und nein, das rechts ist nicht die Dorfkirche, sondern der Raum fürs Safety Video.

 

 

Aha, da kommt schon die Hälfte der Nachmittagswelle angerauscht, der 3-Uhr-Flug!

 

 

Don't mess with me!

 

 

Aber er kann auch ganz brav, der Heli im Blumenbeet :-)

 

 

Takeoff! Das ist übrigens eine ziemlich zahme Angelegenheit im Zeitlupentempo, und lange nicht so actionreich, wie das Bild suggerieren mag (ein Video zur Veranschaulichung).

 

 

Eine Stunde später ging's dann auch für mich los - Blick zurück auf Tresco, der Heliport befindet sich auf der grünen Fläche links vom einzelnen See.

 

 

Zurück über dem Festland, nochmal ein Versuch à la Kevinois...

 

 

...und schon sind wir nach 20 Minuten Flug wieder am Boden. Endlich kann ich auch noch einen Blick ins Cockpit des Biests erhaschen! Return Trips gibt's ab 99 Pfund (125CHF). Nicht schlecht, für zweimal 25 Minuten rohe Heli-Action und einen halben Tag auf einer wunderschönen Insel!

 

 

Haken an der Sache: Auf dem Gelände des Heliports soll im nächsten Sommer ein Shopping Center gebaut werden, und die Zukunft der Flüge steht deshalb arg auf der Kippe. Mein Rat: Fliegen, solange es geht!

 

Und Fotos machen natürlich auch! Also trotz des miesen Wetters auf die Zähne gebissen, 50 Minuten in der Kälte Däumchen gedreht, und schon kam der Heli von seiner nächsten Rotation zurück...

 

 

 

Paxen raus, Paxen rein, ab zum Startplatz, Drehung...

 

 

...und tschüss!

 

 

Durchgefroren marschierte ich zurück ins Ortszentrum zu meinem Hotel. Und ja, ich habe mich schon ein paarmal über die repetitive Architektur amerikanischer Vorstädte ausgelassen. Ich gebe zu, auch in Europa kann's einem treffen!

 

 

Penzance rollte in der Nebensaison schon früh die Gehsteige hoch, und ich hatte einige Schwierigkeiten, überhaupt noch was zwischen die Beisserchen zu kriegen. Und bald machte ich es mir in meinem Zimmer mit einem Subway-Sandwich gemütlich...;-)

 

War's das schon? Nein, noch nicht ganz. Ich hatte ja noch einen Tag Zeit, und ohnehin die Hauptinsel der Gruppe, St. Mary's noch nicht gesehen. Die verfügt sogar über einen kleinen Airport, und dorthin fliegt - neben den Helis - eine kleine Airline mit dem wunderschönen Namen "Isles of Scilly Skybus". Ähhm ja. Und dort gab's noch eine Gelegenheit, mit etwas Glück endlich einen weiteren, lange gejagten Flieger zu meiner Typensammlung hinzuzufügen.

 

Auf dem Hinflug am Morgen sollte es aber noch nicht soweit sein, und so geht's gleich in medias res. Wir starten von einer der drei Graspisten des schnuckligen Land's End Airport, in einer Twin Otter...und wie die aussieht, solltet ihr ja langsam wissen. Darum geht's auch gleich in die Luft *g*

 

 

Da ich seit kurzem auch im Flightsim begeistert Aerosofts Twin Otter fliege, war es gleich doppelt interessant, von der vordersten Reihe die Hände der Piloten durch den Schalterwald fliegen zu sehen, und endlich auch zu wissen, was die Herren da genau tun.

Powersetting genau 75% RPM, 40PSI, wie das Aerosoft-Handbuch vorschreibt *g*

Derweil sind wir noch 12,7nm von unserem Ziel, dem St. Mary's Airport (EGHE) entfernt.

 

Im Endanflug auf die kuriose Piste 27, deren Betonbelag in der Mitte plötzlich aufhört, und die dann als Graspiste weitergeht. Eine Sparmassnahme? :-)

(Satellitenbild)

 

 

Gepäckabfertigung in miniature, jöö!

 

 

Und bereits macht sich meine Maschine wieder vom Acker, zurück in Richtung Festland

 

 

Auch ich entferne mich vom Airportchen und begebe mich auf den halbstündigen Spaziergang in Richtung Hauptort. Ganz idyllisch hier...

 

 

...und verschlafen...

 

 

Auch hier ist das Wildlife sehr kundenfreundlich, dieses Geflügel hier frass mir sogar aus der Hand (dass es ein scharfes Chilli-Chip erwischte, tat mir leid, schien es aber nicht weiter zu kümmern. Hat jedenfalls kein Feuer gespiehen *g*)

 

 

Die Pflanzenwelt ist zwar nicht ganz so üppig, aber hier und dort doch ganz farbenfroh

 

 

Et voilà, die Insel- und Inselverbandshauptstadt Hugh Town, Heimat von ca. 1'000 Einwohnern

 

 

Zurück zum Airport für die Nachmittagswelle - drei Skybus- und drei Heliflüge, verteilt über 5 Stunden, bei bewölktem Wetter und bissigem Wind. Jaja, das Planespotter-Leben ist schon kein Zuckerschlecken! Umso mehr war ich für diese Überraschung dankbar, welche gleich nach meiner Rückkehr zum Airport einen tiefen Überflug machte! Eine AgustaWestland AW101 Merlin der RAF, oft auch auf Flugzeugträgern unterwegs!

 

 

Zurück zu bekannteren Drehflüglern, die Schwester-Sikorsky (G-ATBJ, Baujahr 1965) war auch wieder vor Ort :-)

 

 

Genauso wie diese Twin Otter von Skybus, welche von ihrem Langstreckenflug aus Southampton (auf halber Strecke zwischen London und den Scillies) angerumpelt kam.

 

 

Refuelling, very british!

 

 

Bereits kommt der Heli das nächste Mal vorbei (haha, bereits. Eine Stunde Frieren lag dazwischen!)

 

 

Nur 20 Minuten später (hoho, jetzt geht's Schlag auf Schlag!) der nächste Verkehr auf der fixed-wing-Seite. Braaav, mein angestrebtes Islanderlein flog also schonmal, gut zu wissen!

 

 

Noch ein Heli-Bildli, diesmal wieder die BFFJ von meinem Tresco-Trip

 

 

Los geht's...

 

 

...auch für die zwischenzeitlich wieder aus Land's End hereingeschneite Twin Otter.

Land's End ist der Hauptflugplatz von Skybus, die insgesamt 3 Twin Otter und 3 Islander betreibt. Die Twin Otter scheffeln aber regelmässig auch Touristen aus weiter entfernten, grösseren Städten herbei, so diesen Sommer aus Newquay, Exeter, Bristol und Southampton.

 

 

Terminal von aussen und innen...

 

 

Überblick über das, was hier so fliegt

(ulkig, die Landungen auf dem Golfplatz. Travelling in Style! *g*)

 

 

Und schon als ich beim Check-in auf die Waage stehen musste, zauberte mir dies ein Lächeln aufs Gesicht. Nicht unbedingt wegen dem Angezeigten, sondern weil ich wusste, was der Auslöser für diese Massnahme war: Offenbar war einer der sehr W&B-sensitiven Islander für meinen Flug geplant! Und wahrlich, nachdem er sich mir in Neuseeland, auf den Kanalinseln, und in der Karibik immer entzogen hatte, stand er hier nun vor mir! Der niedliche Britten-Norman Islander, hier die G-SBUS mit Jahrgang 1986. Olé!

 

 

Der (einzelne) Pilot mahnte zur Eile, denn das Wetter würde immer mehr zutun. Ganz nach meinem Geschmack, nix wie los! Taxiing zum befestigten Teil der Piste 27, Vollgas, grosses Rumpeln, knall, noch mehr Rumpeln (aha, die Gras-Hälfte der Piste), und endlich schwingen wir uns in die Luft. Ziemlich abenteuerlich!

 

 

Cabin Shot - merci für's Platz machen euch beiden :D

 

 

Um nicht ganz von Wolken umhüllt zu werden, ging es ziemlich tief übers Meer. Hoffentlich sah der Captain mehr als ich! Dann ging's Schlag auf Schlag. Wir brausten über die Steilküste...

 

 

...stocherten durch den dichten Nebel (sind das VFR Conditions?)...

 

 

...fegten tief über eine Kuhweide...

 

 

...und pflanzten uns ins nasse Gras einer der drei Pisten von Land's End. Keine Ahnung welcher, ich hatte mittlerweile komplett die Orientierung verloren :-)

 

 

Eigentlich wären noch drei weitere Flüge ausgestanden, doch Land's End Airport machte direkt nach unserer Landung aus verständlichen Gründen Feierabend. Wieder einmal Glück gehabt, Meyerlein (dass ich eine halbe Stunde auf den Bus zurück nach Penzance warten musste, und munter weiterfror, war da dann auch nicht mehr schlimm ;-))

 

 

Zurück in Penzance wanderte ich dreimal durch die ausgestorbene Fussgängerzone, liess mich schliesslich in einem (warmen!) Pub nieder, und wartete bei Fish & Chips, bis sich um 21 Uhr die Türen meines Zuges zurück nach London öffnen würden. Endlich war's soweit, Riviera Express Teil 2!

(nix welcome, eher bye-bye Penzance!)

 

 

Gespräch mit der Zugbegleiterin:

"Also, ich wecke Sie dann um 7.30 Uhr, ok?"

"Aha, ich dachte, wir kommen bereits um 5.45 Uhr in London an?"

"Ja, schon, aber der Zug bleibt bis 8 Uhr auf dem Gleis, damit Sie länger schlafen können!"

 

Die spinnen, die Briten - aber genau nach meinem Geschmack!

 

 

 

Und wahrlich, nach einer abermals ganz gemütlichen Nacht auf Schienen fuhr der Zug pünktlich in London Paddington ein, ich drehte mich einmal um, und konnte noch zwei Stunden weiterschlafen. Schono Service!

 

Nach dem Aufstehen verschob ich mich in die First Class Lounge, in welche man als Riviera-Passagier automatisch Zutritt hat, und verköstigte mich dort am bereitgestellten Frühstücksbuffet!

 

Nach draussen zog es mich lange nicht, denn das Wetter präsentierte sich auch hier grau in grau. Sagten zumindest die METARs von rundherum. Es war zwar mittlerweile 11 Uhr, aber ich hatte noch immer kein Tageslicht gesehen. Und ich verschwand denn auch gleich unter Tage, in die U-Bahn, und ausspucken tat sie mich eine Stunde später hier:

 

 

 

Sonst lief so das Übliche, das es dann sicher auch mal in irgendeiner Form zu sehen geben wird.

 

Abends zurück in die City, nach City, und was sehe ich da? Meine Skywork steht bereits startbereit auf der Piste! Was ist los, was hat sich begeben?

 

 

Alles halb so wild.

 

 

Das Ganze hatte seinen Lauf am Morgen zu nehmen begonnen, in der Zug-Lounge mit ihrem Gratis-Internet. Die angeschauten Wetterprognosen hatten mir nämlich fast die Tränen in die Augen getrieben. Nachdem ich mich nun mürrisch mit zwei Tagen Regenwetter herumgeschlagen hatte, war für die folgenden drei Tage strahlender Sonnenschein und wolkenloser Himmel vorhergesagt. Und das in London. Ziemlich fies!

 

 

Mal kurz etwas in die Tasten gehauen. Aha, Easyjet hat übermorgen noch Schnäppchenflüge nach Zürich, und bei Skywork werden einem bei Stornierungen immerhin noch 30% des Ticketpreises rückerstattet. Stornierung + Neubuchung bei Easy war also kaum mehr teurer als Skywork + Zugfahrt nach Zürich. Einziger Wehrmutstropfen: Ich brachte mich um meinen ersten Do328-Flug. Aber die läuft mir ja nicht weg. Und so verlängerte ich meinen Aufenthalt in London also kurzerhand um 2 Tage! Yay!

 

 

Der Skywork-Mitarbeiter, der mir geduldig den lächerlichen Betrag von 23.70 CHF zurück überwies, tat mir schon fast leid. Aber ich schwor mir, schon bald wieder SkyWork zu buchen, und habe das auch bereits eingelöst (in genau einem Monat geht's los!).

 

So verbrachte ich also noch etwas Zeit am bewölkten City Airport mit seinem charakteristischen Setting...

 

 

...und durchaus netten Perspektiven...

 

 

...tags darauf war dann bei wirklich sehr schönem Wetter wieder Heathrow angesagt, als meine beiden Highlights diese Linienflüge aus Nigeria. Erst der kleine...

 

 

...und daraufhin das Flagschiff. Not bad!

 

 

Die letzte Nacht verbrachte ich nahe Gatwick, und den Tag vor meinem Abflug (wieder mit Sonne!) stand ich natürlich dort im Anflug. Der Traffic ist ganz nett, viel orange und viel Ryanair, aber dazwischen auch illustre Gäste von nah...

 

 

...und fern

 

 

 

Sein Ende fand der Trip in einem unspektakulären Flug im Easy-Büssli mit arg verdreckten Scheiben. Als Highlight gab's einen schönen Blick auf das wolkenlose Paris (Grüessli an Mirko)!

 

 

Und wie endete der Trip? Genau, mit dem Einflug in die Regenwand kurz vor Zürich. War ja klar. Aber ich war ja sonnenmässig trotz allem noch auf die Rechnung gekommen :-))

 

 

 

Und damit ist nun auch wirklich fertig :D

 

 

Fazits:

- Skywork: Eine absolute Freude! Ein Start-up auf sehr hohem Niveau, und eine echte Bereicherung nicht nur für Bern, sondern für die ganze Schweizer Aviatiklandschaft. Ich werde die Airline unterstützen, so oft ich kann, und mich dabei sicherlich sehr wohl an Bord fühlen! (und nein, ausser den 23.70 hab' ich von Skywork kein Geld für diese Werbung erhalten :D)

 

- Der Riviera Sleeper ist eine wundervolle Art zu Reisen, die mir sehr behagt hat, und einem für den geringen Preis sehr viel bietet

 

- Die Heli-Flüge sind zwar fliegerisch nicht ganz so actionreich wie erhofft, aber doch eine wirklich spezielle Attraktion und die Reise (und den Preis sowieso!) allemal wert. Auch die Insel Tresco hat mir super gefallen

 

- Die Skybus-Flüge nach St. Mary. Hmm, naja, wenn man schonmal in der Gegend ist, und gerne mit Inselhüpfern fliegt, sicherlich ganz nett, aber jetzt nicht sooooo herausragend wie die Helis. Auch die Insel St. Mary hat mir nicht ganz so zugesagt, weil schon wieder zu gross und zu normal - aber auch das schlechte Wetter und meine Müdigkeit war nicht ganz unschuldig.

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